BLAUES (PLATZ-)WUNDER

Raumschiff, Baumhaus, Jägerstand – allerlei kann das Kletter- und Spielelement mit der markant aufragenden Plattform aus leuchtendblau gestrichenen Holzbalken in der Fantasie sein. Wir nutzen es heute schlicht zum Hinabwerfen von Steinen. Weiße, graue, rote. Große und kleine. Glatte und löcherige. Sie alle untersucht das Kind auf ihren Klang beim Auftreffen auf den Spielstand.

Die Musik der Klangsteine

Blibb, Krrr, Psch, Zzzt. Wirklich spannend. Tatsächlich machen alle steinernen Schätze unterschiedliche Geräusche, sobald sie auf dem feinkörnigen Boden landen. Bis sie gesammelt unten liegen, mal mehr, mal weniger vom Aufprall in den Sand gedrückt. Doch wer bringt die Klangsteine für den nächsten Versuch zurück nach oben? Mama.

In Ordnung. Runter auf die Knie und einsammeln. So viele, wie in die Hände passen. Da piekst es plötzlich am Bein. Hatte ich womöglich eine der ersten Bienen des Frühlings erwischt? Nein. Eine Glasscherbe. Sehr ärgerlich. Ab damit in den Mülleimer, nur wenige Meter entfernt zwischen zwei Sitzbänken. Und dann schnell die bunte Steinsammlung auf den Kletterturm, das Kind wartet.

Ein Sandhaus für die Feuerkäfer

Llit, Klock, Rrrb. Noch eine Runde und runter auf der Rutsche. Plumps. Auf den Po. Und wieder auf die Füße, denn am Baum krabbeln in Sichtweite rote Käfer. Feuerkäfer. Die noch interessanter sind als klingende Steine. Ein Haus sollen die Krabbeltiere nun bekommen, aus Sand. Versuchen wir es.

Gefährlich: Scherben im Spielsand

Mangels Schaufel buddeln wir mit den Händen. Bis das Kind einen ganz besonderen Stein im Sand findet. Einen durchsichtigen. Eine Scherbe. Gerade noch mal gut gegangen. Doch wenig später haben wir genug Glas gefunden, um behaupten zu können, dass der kleine Spielplatz voll ist damit.

Von einer anderen Familie, welche die Spielfläche am Rande des Wohngebietes zwischen Zuckerbusch, An der Kanonenbahn und Brückstraße offenbar häufiger besucht, erfahren wir, dass der mit Scherben gespickte Sand hier normal sei. Besucher der Veranstaltungen in der Getec-Arena und im MDCC-Stadion würden den Platz als Treffpunkt nutzen. Und geleerte Getränkeflaschen nicht an dafür vorgesehener Stelle entsorgen.

Klettern, Buddeln und Rutschen auf kleinstem Raum

Sehr schade. Denn das kleine Spielareal im Stadtteil Brückfeld in Magdeburgs Osten ist ein regelrechtes Raum-Wunder. Auf minimaler Fläche bietet die Kletterinsel mit schräger Kletterwand, Ketten- und Seilnetzbereichen sowie Kletterseil zum Erklimmen der oberen Ebene, einer Rutsche für den Weg nach unten und einer kleinen Bank zum Verschnaufen darunter so einige Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten.

(K)Ein Ort zum Spielen mit dringendem Handlungsbedarf

Glasscherben im Spielsand jedoch bedeuten akute Verletzungsgefahr. Für hindurchflitzende Barfüßchen, Krabbelkinder und die Allerkleinsten, die ihre Fundstücke gar mit dem Mund erkunden. Hier besteht dringend Handlungsbedarf. Nach einem Austausch oder einer gründlichen Reinigung des Sandes könnte die ruhige, kleine Freizeitfläche tatsächlich wieder Ort zum unbeschwerten Spielen sein.

Der Beitrag ist Teil 14 unserer Spielplatz-Serie.
In lockerer Folge möchten wir euch die Spielplätze vorstellen, die wir in Magdeburg und auf unseren Reisen entdecken.

Welche sind eure liebsten Spielplätze? Schreibt es uns. Sofern wir vor Ort sind, kommen wir gern vorbei und berichten von unseren Erlebnissen.

Noch mehr Spielplätze findet ihr hier.

20 Kommentare

  1. Ach, liebe Anja, was hat mich der Umstand traurig gemacht, dass es auf diesem Spielplatz so viele Scherben gibt. Völlig unverantwortlich von Jenen, die achtlos ihre Flaschen wegwerfen. Zum Glück ist es bei euch gut ausgegangen.
    An sich finde ich den Spielplatz toll, vor allem das mit den Klangsteinen. Das gibt es viel zu selten auf einem Spielplatz.

    Liebe Grüße
    Mo

    • Liebe Mo,
      das mit den Glasscherben ist wirklich ärgerlich und gefährlich – ich habe es der Stadt gemeldet.
      Und die „Klangsteine“ hat unser Kind „erfunden“: ganz normale Kieselsteine, herabgeworfen in den Sand, machen ganz unterschiedliche Geräusche. 😉
      Herzlichen Gruß
      Anja

  2. Blau ist meine Lieblingsfarbe, daher mag ich den Spielplatz. Dennoch habt ihr schon interessantere hier vorgestellt.
    Alles Liebe
    Annette

  3. Oh nein, Glasscherben im Sand vermiesen leider diesen schönen Spielplatz! Das ist ja echt blöd! Da müsste die Stadt viel mehr kontrollieren, dass so etwas nicht vorkommt, vor allem, wenn es bekannt ist, wann und wer sich da trifft. Klar, der ein oder anderen Katzenhaufen ist manchmal nicht zu vermeiden, aber Glas ist vom Menschen gemacht! Unglaublich!

    Liebe Grüße, Bea.

  4. Wie gut, dass Du vor den Glasscherben warnst! Wie schade, so ein schöner Ort. Hoffentlich kümmert sich bald jemand darum, damit alle gefahrlos dort herumtollen können. Trotz Glasscherben – Du hast den Ort toll beschrieben und mich neugierig gemacht.
    LG Renate von Trippics

  5. Einfach schrecklich, wenn Spielplätze beschmiert und verdreckt werden. Es ist ja echt richtig gefährlich, denn das meiste ist ja auch richtig verunreinigt.

    Mich macht es immer schon sehr traurig zu sehen, wie viele Menschen mit der Natur umgehen, daher wundert mich ein solches Verhalten auf städtischen Spielplätzen leider auch überhaupt nicht.

    So traurig, aber glücklicherweise ist bei euch alles gut gegangen.

    Liebe Grüße, Katja

  6. Glasscherben auf einem Speilplatz – das ist ja fürchterlich! Man mag sich gar nicht ausmalen, was da alles passieren kann. Da du nach den liebsten Spielplätzen fragst – wir hatten doch neulich ein Enkelkind zu Gast und haben tatsächlich einige Spielplätze besucht. Der Favorit des 7-Jährigen war die Sport- und Spielstrecke im Elbauenpark, direkt gefolgt vom Spielplatz im Stadtpark.

  7. Ein schönes Spielgerät, aber der Fallschutz (Sand) ist extrem wichtig. Leider nehmen die Betreiber das nicht immer sehr ernst. Glasscherben im Sand ist ein NOGO. Da gibt es Firmen die Sandreinigungen anbieten, um das Problem leicht in den Griff zu bekommen. LG, Claudia

  8. Hallo,

    ein sehr schöner Spielplatz der mir gefallen würde. Wenn das nicht wäre mit den Glasscherben. Das finde ich traurig das sowas vorkommen muss. Nicht ungefährlich.

    Hoffe das es nicht bei jeden Spielplatz vorkommt.
    Liebe Grüße
    Julia

  9. So eine Kletterinsel habe ich auch noch nie gesehen! Wie praktisch, wenn nur wenig Platz vorhanden ist! Aber Glasscherben im Sand gehen nun wirklich nicht! Schade, dass es so unachtsame Menschen gibt!

    Liebe Grüße
    Jana

  10. Liebe Anja,
    Das mit den Glasscherben ist wirklich krass. Ich dachte schon bei der ersten Erwähnung, dass das gar nicht geht – aber dann habt ihr ja offenbar noch viele weitere gefunden. Das darf auf einem Spielplatz einfach nicht sein. Ich frage mich immer, was in den Köpfen von Leuten vorgeht, die Glasflaschen auf Spielplätzen stehen lassen oder Scherben zurücklassen… Das ist einfach krank – jedem sollte klar sein, wie groß die Verletzungsgefahr für Kinder ist. Hätte ich Kinder, würde ich den Spielplatz wohl vorerst meiden.
    Liebe Grüße von Miriam von Nordkap nach Südkap

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