WEIHNACHTEN IM ELFENLAND (Rezension: Die kleine Elfe feiert Weihnachten)

* Jeder sollte ihn haben, diesen Ort, an dem er willkommen ist. An dem er sich geborgen fühlt. Warm, sicher, geliebt. Ganz besonders an Weihnachten. Doch die kleine Elfe Flirr aus Daniela Dreschers Bilderbuch „Die kleine Elfe feiert Weihnachten“, im Jahr 2020 bereits in der neunten Auflage herausgegeben vom Verlag Urachhaus, ist an diesem besonderen Tag draußen unterwegs. Barfuß im Schnee. Mit vor Kälte steif gefrorenen Flügeln.

Flirr auf der Suche nach Unterschlupf. Und dem Weihnachtsmann.

Wie gut, dass die Tiere des Waldes ihre Freunde sind und sie unterstützen. Das Rotkehlchen schenkt der kleinen Elfe eine der letzten Hagebutten vom winterlichen Strauch. Die Schleiereule lässt ihr in ein Tuch gewickelte Socken und Schuhe vor die eisigroten Füße fallen. So macht sich Flirr nun also auf die Suche nach einem Unterschlupf für den Winter. Und gerät noch tiefer in die Kälte – ein heftiger Schneesturm umbraust das zarte Wesen.

Hinter einem dicken Baum Schutz suchend, findet die kleine Elfe ein Zwergenkind. Auf der Suche nach dem Weihnachtsmann hat es sich verlaufen, ist hungrig und friert. Das Zwergenkind mit dem Tuch gewärmt, in welches die Schleiereule Flirrs Schuhe gehüllt hatte, und gestärkt mit der Hagebutte, von der nicht nur Flirr und das Zwergenkind, sondern auch der hungrige Waschbär ein Stück bekommen, machen sich die Elfe und der kleine Zwerg nun auf den Weg.

In der Ferne entdecken sie ein warmes Licht – die Laterne des Weihnachtsmannes, unterwegs zu den Kindern. Auf dem Rücken seines Esels können sich Flirr und der Zwerg ausruhen, der Mond leuchtet dem Zug den Weg. Als ihn die aufgehende Sonne ablöst, erkennt das Zwergenkind sein Zuhause, wo seine Familie ihn bereits freudig erwartet. Natürlich ist auch Flirr willkommen. Und verbringt dort warm und geborgen Weihnachten und Winter. Der Weihnachtsmann jedoch zieht weiter. Um einige Geschenke leichter ist sein großer, schwerer Sack. Worüber sich die kleine Elfe Flirr wohl freuen darf?

Wundersame Weihnachtsgeschichte in kindgerechten Worten

Behutsam begleitet Daniela Drescher ihre kleine Elfe Flirr – uns bereits aus einigen anderen Geschichten bekannt – durch diese märchenhafte Weihnachtsgeschichte. In warmen Worten erzählt sie von Flirrs Begegnungen im Winterwald, welche allesamt geprägt sind von gegenseitiger Hilfe und Güte. Tier, Natur und Wunderwesen sind freundlich miteinander. Jeder nimmt nur das, was er braucht. Jeder gibt das, was er geben kann. Alles ist im Einklang. Und zwischendrin ist ganz viel Zauber.

Die kindgerechte Wortwahl, einfache Satzkonstruktionen und die übersichtlichen Textabschnitte laden bereits allerkleinste Lesefreunde zum Lauschen dieser Weihnachtsgeschichte ein. Eine Geschichte, die gleichermaßen Spannung transportiert, wie auch die Stille der schneebedeckten Winterwelt.

Detailreiche Aquarelle transportieren Winterstimmung

In eben diese bringen uns Daniela Dreschers stimmungsvolle Zeichnungen bereits mit dem Vorsatzpapier. Der Blick trifft auf karge Wintergräser mit weißen Schneehauben. Mitnichten wirkt dieser Einstieg trist. Ein zarter Schimmer in Hellblau, Rosa und Lila schafft eine freundliche, friedliche Atmosphäre. Hier kommen wir an und zur Ruhe. Sind sogleich aufmerksam und neugierig auf das, was uns erwartet.

Ein Weihnachtsmärchen nämlich. Wie in Worten, so auch in Bildern. Denn voller Wunder sind die fein ausgestalteten Aquarelle. Zarte, weiße Schneekristalle rieseln sanft zur Erde hinab. Eine Eule bringt wärmende Schuhe, sicher verschnürt in einem hellbraunen Tuch mit rosa und grünem Flicken. Und selbst im tiefsten Wald leuchtet ein Licht. 
Obwohl die trockenen Gräser im Schnee, welche die Geschichte rahmen, eher unbelebt daherkommen, erfahren wir auf den Seiten dazwischen in einer Fülle an Details, wie viel Leben im Winterwald steckt. Ob Pflanze oder Tier – uns gefällt an Daniela Dreschers Zeichnungen immer wieder besonders, dass wir das im Buch Gesehene in der Natur wiederfinden können. So auch hier. Den Hagebuttenstrauch entdecken wir beim winterlichen Waldspaziergang am Wegesrand. Hinter einem Baum lugt langohrig ein Hase hervor und dort drüben beobachtet eine Gruppe von Rehen wohl schon länger uns als wir sie. All dies sieht auch Flirr auf ihrem Weg.

Wir begleiten sie und können regelrecht die Kälte der rotgefrorenen Elfenfüßchen mitfühlen. Die bauschigen Schneeflocken scheinen tatsächlich durch die Luft zu schweben. Und wir spüren den peitschenden Wind im Schneegestöber stechend im Gesicht. Denn die Zeichnungen transportieren Gefühle. Sie sind so herrlich nah an der Natur und tragen doch diese kleine Portion Zauber. Genau so viel, dass es gerade noch wirklich sein muss.

Weihnachtswunder zwischen Spannung und Winterstille

Mit dem winterlichen Kinderbuch „Die kleine Elfe feiert Weihnachten“ schickt Daniela Drescher die kleine Elfe Flirr wieder einmal in ein zauberhaftes Abenteuer voller Hilfsbereitschaft und Herzlichkeit, voller Freundlichkeit und Fürsorge. Wer die kleine Elfe kennt, weiß um die Wunder, die in ihrer Welt geschehen können. Ihre Welt ist unsere Natur mit all ihren Bewohnern. Auch wir dürfen also an Wunder glauben.

Ein Weihnachtsmärchen wie dieses wünschen wir allen kleinen und großen Menschen. Ein Märchen, in dem sich alles zum Guten wendet. In dem Zauber und Träume Wirklichkeit werden. Eine traumhafte Begleitung durch die Weihnachtszeit. Ein kleines Weihnachtswunder.

Titel: Die kleine Elfe feiert Weihnachten
Urheber: Daniela Drescher
Altersempfehlung: ab 4 Jahren
Umfang: 24 Seiten, gebunden
Maße: 23 x 20.8 cm
Herausgeber: Verlag Urachhaus
Veröffentlichung: 9. Auflage 2020
ISBN: 978-3-8251-7740-9
Preis: 14,00 Euro

Fotos: Anja Jürges/STADT LAND WELTentdecker
Cover/Titelgrafik: Verlag Freies Geistesleben & Urachhaus

* Für den Beitrag wurde uns ein Rezensionsexemplar des Buches „Die kleine Elfe feiert Weihnachten“ zur Verfügung gestellt. Der Text ist unbezahlt und zeigt lediglich unsere Erfahrungen und Meinung. DANKE für das schöne Buch und die vertrauensvolle, unkomplizierte und herzliche Kommunikation, liebe Claudia Rehm! ♡

Weitere Kinderbücher von Daniela Drescher gibt es hier zu entdecken, weitere BUCHentdeckungen aus dem Verlag Freies Geistesleben & Urachhaus findet ihr hier. All unsere BUCHentdeckungen sind hier gesammelt.

16 Kommentare

  1. Ach je, da bekomme ich ja richtig Mitleid mit der kleinen Elfe und frage mich natürlich, warum sie.so frieren muss. Wie gut, dass sie Unterstützung bekommt. Was für ein zauberhaftes Buch du wieder vorgestellt hast, liebe Anja, ich bin ganz verzückt. Das schaue ich mir näher an.

    Liebe Grüße
    Mo

  2. Ich kenne nicht viele Weihnachtsgeschichten, aber diese hier klingt sehr herzig und hat eine schöne Botschaft! Die Elfe ist mir glaube ich auch schon mal auf deinem Blog begegnet, schön, dass ihre Geschichte noch nicht zuende erzählt war!

    Liebe Grüße
    Jana

  3. Hallo Anja,
    die Geschichten der kleinen Elfe kenne ich gar nicht. Die hilfsbereiten Tiere passen gut in eine Weihnachtsgeschichte und ich sehe mich schon beim Vorlesen des Buches. Diese Serie schaue ich mir mal genauer an, vielen Dank für den Tipp.
    Liebe Grüße
    Bastian

  4. Liebe Anja,

    ich liebe Weihnachtsgeschichte oder sagen wir besser, zauberhafte Geschichten mit Elfen.
    Noch dazu, wenn sie so liebevoll gezeichnet sind.
    Dabei habe ich immer im Hinterkopf die Frage: Sind Elfen immer weiblich? Und wenn ja, wie lautet der Name des männlichen Parts?

    Ich bin dann mal in der weihnachtlichen Winterstille und sende liebe Grüße, Katja

  5. Hallo und danke für diesen tollen Buchtipp!
    Das wäre auf jeden Fall was für meine Nichte und für meinen Neffen, die werden nächstes Jahr 5 Jahre alt.
    Ein Märchen das sich zu Gutem wendet, so wundervoll verpackt, bin hin und weg ♥
    Ganz liebe Grüße,
    Janina

  6. Die Geschichte klingt ja so niedlich, dass ich sie am liebsten selber auch lesen will. Aber ohne Kinder werde ich mir das Buch vermutlich eher nicht holen. Sehr schade, denn ich bin ja doch schon neugierig, wie die Geschichte verläuft und was der Weihnachtsmann an schönen Geschenken da lässt!

    • Liebe Tanja,
      ich kann dir – auch aus Erwachsenensicht – die (Kinder-)Bilderbücher von Daniela Drescher sehr empfehlen. Die Geschichten sind zauberhaft und die Illustrationen allesamt Kunstwerke. Für Klein und Groß eben. Probiere es gern einmal aus. 😉
      Herzliche Grüße
      Anja

  7. Liebe Anja Jürges

    Vielen Dank für diese bezaubernde Vorstellung.

    Herzliche Grüße,
    Michael Stehle

  8. Und wieder einmal mehr hätte ich echt am liebsten noch ein kleines Kind, dass ich mit diesen tollen Entdeckungen überraschen könnte. Das wäre absolut meins. Und als absoluter Elfenfan hätte ich das sicher gekauft. Aber hier gibts viel Nachwuchs im Freundeskreis. Das merke ich mir für nächstes Jahr.
    Viele liebe Grüße
    Sandra

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